Bodenrichtwert oder Marktwert: Was zählt bei einem Grundstücksgutachten?

Ganz gleich, ob Sie eine Immobilie kaufen oder verkaufen möchten – ein Grundstücksgutachten kann ein entscheidender Faktor sein. Viele denken, es geht nur um Zahlen, doch tatsächlich stecken hinter einem Gutachten gewichtige Details und Werteinschätzungen. Hierbei spielen der Bodenrichtwert und der Marktwert eine zentrale Rolle. 

Mit unserem Erfahrungsschatz aus der Immobilienbranche bei Volker Zeppelin Immobilien & Sachverständigenbüro verstehen wir, wie wichtig diese Aspekte sind. Mit unserer Fachexpertise als Grundstücksgutachter Ludwigslust-Parchim wissen wir, worauf es ankommt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bodenrichtwert: Durchschnittlicher Quadratmeterpreis, basierend auf regionalen Verkaufsdaten, beeinflusst durch Faktoren wie Lage und Infrastruktur.
  • Marktwert: Individueller Wert eines Grundstücks, beeinflusst durch spezifische Merkmale wie Lage und Nutzbarkeit.
  • Unterschiedliche Anwendungsbereiche der Werte: Bodenrichtwert zur Orientierung, Marktwert für präzise Kauf- oder Verkaufsentscheidungen.

Was ist der Bodenrichtwert?

Der Bodenrichtwert ist ein Richtwert, der den durchschnittlichen Quadratmeterpreis eines Grundstücks in einer bestimmten Region angibt. Er wird von den Gutachterausschüssen der jeweiligen Gemeinden festgelegt und beruht auf den Verkaufspreisen vergangener Jahre. Der Bodenrichtwert gibt einen allgemeinen Eindruck über den aktuellen Markt und dient als erste Einschätzung für den Grundstückspreis. Häufig wird er auch in Bodenrichtwertkarten dargestellt, welche die Preise in bestimmten Bodenrichtwertzonen zeigen.

Faktoren, die den Bodenrichtwert beeinflussen: 

  • Infrastruktur: Die Nähe zu essentiellen Einrichtungen, wie Schulen, Versorgungseinrichtungen oder Arbeitsplätzen, kann den Richtwert erheblich steigern. 
  • Standort: Historische Stadtkerne oder aufstrebende Stadtteile können höhere Bodenrichtwerte aufweisen. 
  • Umgebung: Naturschutzgebiete oder attraktive Ausblicke können den Bodenwert ebenfalls beeinflussen.

Vor- und Nachteile des Bodenrichtwerts

VorteileNachteile
bietet einen schnellen Überblickberücksichtigt keine individuellen Grundstücksmerkmale
Grundlage für Kaufverhandlungenwird von äußeren Veränderungen beeinflusst
einheitlich und leicht zugänglichkann veraltete Daten enthalten

Was bedeutet Marktwert?

Der Marktwert ist weitaus spezifischer und spiegelt den tatsächlichen Verkaufspreis, den ein Käufer oder eine Käuferin zu einem bestimmten Zeitpunkt zu zahlen bereit ist, wider. Er berücksichtigt aktuelle Trends, Angebot und Nachfrage sowie individuelle Eigenschaften des Grundstücks. Besonderer Wert wird auf Lage, Nutzbarkeit und die Zukunftschancen durch Bebauung gelegt.

Kriterien, die den Marktwert bestimmen: 

  • Größe und Beschaffenheit des Grundstücks: Größere oder entwickelbare Grundstücke sind in der Regel wertvoller. 
  • Nutzungsmöglichkeiten: Wohnbaupotenzial, gewerbliche Nutzung etc. 
  • Nachbarbebauung und rechtliche Rahmenbedingungen: Einschränkungen durch Bebauungspläne können den Marktwert beeinflussen.

Wann zählt welcher Wert?

Um den Verkauf oder Kauf einer Immobilie optimal zu gestalten, ist es unerlässlich, den passenden Wert zur jeweiligen Gelegenheit zu kennen. Genau hier kann ein fundiertes Gutachten entscheidend sein. 

Der Bodenrichtwert bietet eine erste Orientierung und wird häufig für allgemeine Markteinschätzungen herangezogen. Nehmen wir an, Sie möchten Ihr Grundstück zum Verkauf anbieten: Der Bodenrichtwert liefert dabei einen Anhaltspunkt, welcher Preis in Ihrer Region im Durchschnitt für vergleichbare Grundstücke erzielt wird. Besonders in stark unterschiedlichen Bodenrichtwertzonen kann dies ein wertvolles Instrument für erste Einschätzungen sein.

Jedoch kommt der Marktwert ins Spiel, wenn tiefere Einsichten benötigt werden. Angenommen, bei einer Erbschaft gibt es Uneinigkeit über den Wert des Grundstücks – in solchen Fällen ist der Marktwert unverzichtbar, da er individuelle Merkmale wie die Bebauung und die aktuelle Nachfrage berücksichtigt. Ein Beispiel könnte ein Grundstück in Hamburg sein, das trotz eines niedrigen Bodenrichtwerts aufgrund seiner Nähe zu einem geplanten Bauprojekt einen höheren Marktwert haben könnte.

In Scheidungsfällen oder bei einer Zwangsversteigerung bietet der Marktwert eine faire und präzise Einschätzung. Stellen Sie sich vor, ein Haus wird bei einer Zwangsversteigerung eingebracht: Der exakte Marktwert hilft hier, einen fairen Verkaufspreis zu erzielen, um die bestmögliche Rückzahlung an Gläubiger zu gewährleisten.


Fazit: Individuelle Bewertung ist entscheidend

Sowohl der Bodenrichtwert als auch der Marktwert spielen eine essentielle Rolle in der Immobilienbewertung. Der Bodenrichtwert dient als Orientierung, während der Marktwert Präzision bietet. Wenn Sie eine präzise und fundierte Einschätzung des Grundbesitzes benötigen, ist unser Team bei Volker Zeppelin Immobilien & Sachverständigenbüro die kompetente Wahl. Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung und genaue Arbeit, um den besten Preis für Ihre Immobilie zu bestimmen.